Hubertus Tzschirner - Burger Unser
Eine himmlische Offenbarung.
Was steht drin?
Wie du dir den aller-aller-geilsten Burger baust. Wirklich, das ist so. Auch wenn schon zigfach darüber geschrieben wurde, dieses Buch will und wird ein Standardwerk sein. Entstanden aus Glaube, Liebe und Hoffnung. Ähm, natürlich aus Wissen und "weil es Zeit war die Beichte abzulegen", so die geschmacksheiligen Autoren, Hubertus Tzschirner, Nicolas Lecloux und ihre Jünger.
Am Anfang WAR das BUN.
Zu einem echten Burger-Meister gehört erstmal das Grundwissen über Brötchen, Fleisch, Patties, Sossen und Beilagen - gleich ob Profi oder Novize. Auf den ersten 100 Seiten finden sich daher eine Vielzahl von Anregungen und Tipps, sowie auch die heiligen Zehn Gebote. Seite für Seite wächst somit nicht nur das Know-How über Grammaturen, Kuttern oder wie man Brot einfärbt, sondern auch der eigene Ehrgeiz alles Nachmachen zu wollen.
Porn Burger at it's best.
Zur Auswahl stehen 70 (!) krasse Burger, die in der Zusammenstellung ihresgleichen suchen. Zudem kommen sie professionell gestylt und prominent in Szene gesetzt (Fotos Daniel Esswein) auf die Bühne. Getauft wurden sie ebenfalls und zeigen namentlich ihren wahren Charakter. Gleich ob 'Meatless Madness', 'More Drama Baby' oder 'So was von Davos', vom simplen Cheeseburger über üppige Trüffel-Toppings, vegane Veggy-Türmchen bis hin zum süßen 'Puff Daddy' wird allen denkbaren Delikatessen gehuldigt, einschliesslich Schnecken.
Hat's geschmeckt?
Es schmeckt noch immer. Unser Blick schweift rüber auf die Reste von 'Lord Bacon', den wir soeben ehrfürchtig verschlungen haben. Den angegebenen Sauereifaktor beim Essen '8/10' können wir dabei eindeutig bestätigen. Alles klebt. In Versuchung geführt hat uns dennoch die wollüstige Speckmarmeladen-Kombi aus Ahornsirup, Knoblauch, Apfelsaft, Bourbon, Bier und Co. Die macht so glücklich, dass man am liebsten auf getoastetem Schwarzbrot weitersündigen möchte.
Ganze dreimal
haben wir uns ausserdem schon am "Hermosa-Beach-Boy" (Foto) vergriffen. Ein machoider Miami-Styler mit Avocado-Creme, gegrilltem Mais und Cajun-Sosse. Auch wenn der Aufwand groß ist und man gewisse Zutaten nicht überall ums Eck bekommt (japanische Mayo) lohnt sich die Investition. Biss um Biss führt das harmonische Geschmackserlebnis zu einem seligen Augenrollen und Schweigen am Tisch.
GANZ NEBENBEI
bringen uns auch die Beilagen 'Spitzkohl mit Senf', 'Zucchini und Pfiffi' oder 'Spargel mit Sesam' zum Schwärmen. Ebenso lädt die große Auswahl an Sossen, wie z.B. das 'Rauchmandel-Parmesan-Ketchup' alias 'Der Soprano' zum weiteren Experimentieren und Probieren ein. Wir würden sagen: Die Grill-Saison ist eröffnet.
Holy Shit - Aufgepasst!
Auch an die heiklen Brioche haben wir uns ran gewagt. Leider hat uns aber ein Druckfehler im Buch in die Irre geführt. Einfach die "Milch" komplett weglassen und man hält (Stunden später ;-)) mit Abstand das beste haugemachte Bun in der Hand. In Butter angebraten und sommerlich veredelt schickte uns am Ende die Slider-Kombi 'Marina' volé nach Sylt an den Strand. Herrlich zu Spinat, Krabben, Lachs und Maracuja-Mayo: 1/8 l Rosé.
Für wen?
Dieses Buch ist eindeutig für Food-Fetischisten, nerdige Burger-Fans und alle die auf ungewöhnliche Geschmacks-Kombinationen stehen. Wir können uns daher wunderbar damit identifizieren. Auch gemüsige Phantasien werden befriedigt und man findet von veganer Mayo bis hin zum Süsskartoffel-Bun allerhand gelungene Veggy-Ideen. Dennoch kommen Fleisch-Liebhaber, wie sollte es bei diesem Thema auch anders sein, eindeutig mehr auf ihre Kosten. In diesem Sinne: "Ente gut", alles gut. Amen.
Wo erschienen?
Callwey Verlag, 70 Rezepte, 288 Seiten, 39,90 Euro, 1. Auflage: 03/16. Hubertus Tzschirner, Nicolas Lecloux
Thomas Vilgis, Nils Jorra und Florian Knecht.