Annemarie Lenze - California
Was steht drin?
Was im ’Golden State’ so alles auf die Teller kommt. Bei über 300 Sonnentagen im Jahr sind das so feine Sachen wie Meeresfrüchte, Fisch, Fleisch und jede Menge Obst und Gemüse von den Farmers’ Markets. Deshalb ist 'California' auch nicht in klassische Rezept-Kapitel unterteilt, sondern unterscheidet vier Regionen: Santa Barbara, Carpinteria, Santa Rita Hills und Santa Ynez Valley. In denen kommt von gerade total angesagtem Power-Müsli-Frühstück mit Chiasamen, Açai, Hanf, Quinoa (das Buch ist übrigens von 2011!) über BBQ, Seeigel bis hin zu Specials zu Avocado, Kürbissen und Weinanbau alles vor, was Lust auf mehr macht. Aber Achtung: Neben tollen Food- und Detailfotos ist es außerdem ein richtig schönes Bilderbuch, das auf der Stelle akutes Fernweh verursacht.
Hat's geschmeckt?
Hat es. Nicht umsonst wurde das Buch mit der Silbermedaille der GAD ausgezeichnet. Denn 'California Cuisine' ist leicht, gesund, frisch und superlecker. Schwer gepunktet hat etwa das Rote-Bete-Carpaccio mit Ziegenkäse, Champagnervinaigrette und Trüffelöl, genauso wie das weltbeste Bananenbrot, das wir schon zigfach gebacken haben. Auf die Idee, mal wieder Sushi selbst zu machen, hat uns die California Roll (ah klar - der Name!) mit Krebs und Avocado gebracht. Außerdem stehen noch die Süßkartoffelsuppe mit Bourbon-Whiskey, das Ingwer-Kokos-Honig-Hähnchen und das Zucchinibrot mit Walnüssen auf dem Dringend-Probieren-Zettel.
Für wen?
Für alle, die keine Kostverächter sind – und schon ein bisschen kochen können. Einige schnelle Gerichte wie Omelett mit Avocado, Oliven und Speck, Crab Cakes mit Paprika und Chili oder karamellisierte Bananen auf French Toast bedürfen keiner großen Kochkünste. Aber für das komplette, spannende Repertoire der mexikanischen, asiatischen und mediterran inspirierten Speisen schaden gewisse Küchenskills nicht. Zum Beispiel klingen die Garnelen mit Knoblauchflan nach ordentlich Aufwand, der sich lohnen dürfte.
Neben der gelegentlich anspruchsvollen Zubereitung ploppen außerdem immer wieder teure, weil exotische Zutaten auf, etwa beim Kaktusreis mit Koriander, dem Hummer, Austern-Stew (eine Art cremiger Eintopf) oder der Gazpacho aus gelben Tomaten. Kann man auslassen, muss man aber nicht. Oder man macht es einfach wie wir: Das Buch mit bestem Wissen und Gewissen verschenken, um insgeheim auf eine baldige Einladung zum Essen zu spekulieren.
Wo erschienen?
Franckh Kosmos Verlag, 224 Seiten, 15,00 Euro, 1. Auflage: 7. August 2011
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