Next Organic Berlin 2015
Probieren, was die Foodbranche zu bieten hat.
Auch dieses Mal waren die Versuchungen groß auf der Next Organic, "der Fachmesse für hochwertige Lebensmittel und ökosoziale Food-Pioniere". Bei über 180 Ausstellern fanden wir neben den erwartbaren Vielfachständen zu veganer Ernährung, Smoothies und Superfoods die lokalen Stände spannend. Hier eine kleine Auswahl deutscher Hersteller, deren regionale Produkte uns überzeugten.
Miso aus dem Schwarzwald
Schwarzwald-Miso – "Wir können alles. Außer Hochdeutsch", sagen die Baden-Württemberger über sich. Japanische Würzpaste zum Beispiel. Klingt schräg, macht aber Sinn (kurze Wege, traditionelle Herstellung, bio). Fand auch die Jury vom Start-up-Wettbewerb der Next Organic, bei dem die Macher des Schwarzwald-Miso als Newcomer gewannen. Neben klassischem Soja-, Reis- und Gersten-Miso fermentiert Familie Koch auch Lupinen (eine Protein-Power-Pflanze) und international interpretierte Sorten wie Mexi Chili, Mediterran und Ingwer Curry.
Grünes aus deiner Wohnung
Infarm – Hyperlokal und saisonunabhängig zuhause selber anbauen war nie leichter - und ist auch auf kleinstem Raum kein Problem. Infarm weiß, wie's geht. Das Kreuzberger Start-up gehört zu den Pionieren des "Indoor-Farmings" und gibt dir alles mit, was du wissen musst, um in und an deinen eigenen vier Wänden Salat, Gemüse und Kräuter zu ziehen. Angefangen hat es mit einem Gewächshaus im Wohnzimmer der zwei Brüder aus Israel. Mittlerweile legen sie sogar für Unternehmen wie das 25hours Hotel Bikini Berlin Mikrogärten an. Und die Community wächst und gedeiht weiter. Die bestellbaren Module und Growing-Systeme wie die "Grid Wall", der "Pipe Garden" und das "Foldable Greenhouse" (Bild) sehen aber auch verdammt gut aus.
Schweinisches aus Brandenburg
Arenzhainer Wollschweine – Die haben Schwein gehabt. Auf dem Hof in Brandenburg werden Mangalica-, Turopolje- und Duroc-Ferkel artgerecht, ohne Gen-Futter oder Antibiotika aufgezogen. Der Weg zum Schlachter bleibt ihnen aber nicht erspart. Denn ihr Fleisch schmeckt fantastisch. Vor allem die Leberwurst und der geräucherte Osso Collo (Bild) haben uns begeistert. Und weil die Nose-to-tail-Philosophie (das ganze Tier essen) immer beliebter wird, kann man jetzt sogar sein persönliches Wollschwein "leasen". Das wächst gegen eine monatliche Gebühr auf dem Hof auf und wird nach eigenen Wünschen geschlachtet und weiterverarbeitet.
Glutenfreies Brot aus Berlin
Jute Bäckerei - "Jürgen" (Körnerbrot), "Matz" (Baguette) und "Vivi" (Brownies) kommen bei der Jute Bäckerei in die Tüte. Ofenfrisch, bio und glutenfrei. Weil die Nachfrage stetig wächst und Geschäftsführer Friedrich Gilsa selbst "Betroffener" ist. Für Brot, Brötchen und süße Teilchen verarbeitet er statt Weizen Reis, Hirse, Kartoffeln, Teff, Quinoa, Kichererbsen, Kastanien oder Mais. Das überzeugende Ergebnis bekommt man im Laden in Berlin Prenzlauer Berg mit angeschlossenem Café. Nur einen Online-Shop gibt es (noch) nicht. Der stünde auf dem Zukunftsplan weit oben, sagt das Team. "Momentan haben wir aber einfach noch nicht die Kapazitäten."
Marmelade aus Brandenburg
Marmelo Manufaktur - Birne & Kardamom, Erdbeer & Holunderblüte, Blutorange & Whiskey sind nur drei von vielen spannenden Konfitüre-Kreationen der Marmelo Manufaktur. Je nach Saison verkocht Katrin Wagner Frucht- und Gemüseaufstriche, Muse, Karamellcremes und Fruchtbutter ohne Gelierzucker oder Konservierungsstoffe. "Ich bin überzeugt, dass der pure Geschmack aus der Frucht kommt, daher liegt der Fruchtanteil meiner Produkte überwiegend bei 70 Prozent", sagt Wagner. Und das schmeckt man jedem 120-Gramm-Gläschen an!
Jetzt bist du richtig neugierig geworden?
Dann schau den schönen Film zur Messe von Wibke Lange an! Und lies das Interview mit Jiro Nitsch, dem Geschäftsführer der Next Organic Berlin, den unser werter Kollege und Nomyblogger Jan-Peter ausgefragt hat.